Definition
Peakload, zu Deutsch Spitzenlast, bezeichnet die höchste elektrische Last in einem bestimmten Zeitraum, die in einem Elektrizitätsversorgungsnetzwerk oder von einem Stromversorger gefordert wird. Sie ist ein wichtiger Faktor in der Betriebs- und Preisgestaltung im Energiemarkt, insbesondere im Hinblick auf die Erstellung von Stromtarifen und der Preisbildung am Energiemarkt.
Peakload im Kontext von Stromtarifen
Die Bestimmung von Stromtarifen durch Stromversorger berücksichtigt in der Regel die Spitzenlast. Die Anbieter müssen sicherstellen, dass sie nicht nur den durchschnittlichen Strombedarf decken können, sondern auch die kurzen Zeiten hoher Nachfrage – die Peakloads – bewältigen können. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
- Zeitpunkt der Spitzenlast: Die Spitzenlast tritt häufig in den Zeiten des Tages auf, in denen der Stromverbrauch am höchsten ist, z.B. in den Abendstunden, wenn die Menschen zu Hause sind und zahlreiche elektrische Geräte nutzen.
- Dauer der Spitzenlast: Die Länge des Zeitraums, in dem die Spitzenlast anhält, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Ein längerer Zeitraum bedeutet, dass der Stromversorger mehr Energie bereitstellen muss, um den Bedarf zu decken.
- Regelmäßigkeit der Spitzenlast: Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt wird, ist die Häufigkeit, mit der die Spitzenlast auftritt – ob sie beispielsweise täglich, wöchentlich oder saisonal (z.B. im Winter) vorkommt.
Peakload und Strompreise
Die Spitzenlast hat auch einen direkten Einfluss auf den Strompreis. Während Zeiten der Spitzenlast, wenn der Strombedarf hoch ist und das Versorgungsnetz belastet wird, steigen in der Regel auch die Preise für Strom. Die Kosten für die zusätzliche Energie, die zur Deckung der hohen Nachfrage benötigt wird, werden in der Regel auf die Stromtarife und somit auf die Verbraucher umgelegt.
Peakload und Stromanbieter
Stromanbieter müssen bei der Planung ihrer Produktion und Kapazitäten die Peakload berücksichtigen. Sie müssen nicht nur genug Ressourcen haben, um die durchschnittliche Nachfrage zu decken, sondern auch die Fähigkeit, während Zeiten der Spitzenlast ausreichend Energie zu liefern. Um dies zu erreichen, können sie auf verschiedene Strategien zurückgreifen:
- Einsatz von Spitzenlastkraftwerken: Diese speziellen Kraftwerke werden nur eingesetzt, wenn der Strombedarf besonders hoch ist. Sie können sehr schnell hochgefahren werden, um zusätzliche Energie zu liefern, sind aber in der Regel teurer im Betrieb. Die Kosten hierfür werden meist auf die Stromtarife umgelegt.
- Management von Lastspitzen: Hierbei handelt es sich um Maßnahmen zur Steuerung der Stromnachfrage und -nutzung, um die Spitzenlast zu reduzieren. Beispiele hierfür sind Lastabwurfprogramme oder dynamische Tarifgestaltung, bei der Preisnachlässe in Zeiten niedriger Nachfrage angeboten werden, um die Verbraucher zur Verlagerung ihres Verbrauchs zu ermuntern.
- Energiespeicher: Stromspeicher können überschüssige Energie aufnehmen, wenn die Nachfrage niedrig ist, und sie später, wenn die Nachfrage hoch ist, freisetzen. Auf diese Weise können sie helfen, Spitzenlasten zu glätten und die Notwendigkeit zusätzlicher Kapazitäten zu reduzieren.