Einführung
Die „Lastspitze“ ist ein Fachbegriff aus dem Bereich des Energiehandels und bezieht sich auf das Maximum an elektrischer Energie, das zu einem bestimmten Zeitpunkt von einem Verbraucher oder einer Gruppe von Verbrauchern genutzt wird. Sie ist ein wichtiges Kriterium für die Berechnung der Strompreise und für die Festlegung der Stromtarife, die von den Stromanbietern angeboten werden.
Definition
Die Lastspitze erklärt sich technisch als der maximale Stromverbrauch, der zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten Netz (z.B. einem Haushalt, einem Unternehmen oder einem ganzen Land) auftritt. Sie tritt in der Regel auf, wenn viele elektrische Geräte gleichzeitig in Betrieb sind. In einem Land kann die Lastspitze beispielsweise am Morgen auftreten, wenn viele Menschen aufwachen und gleichzeitig elektrische Geräte wie Licht, Heizung oder Küchengeräte nutzen.
Arten von Lastspitzen
Generell kann zwischen drei Arten von Lastspitzen unterschieden werden:
- Tagesspitze: Dies ist der höchste Verbrauchspunkt am Tag. In der Regel tritt dieser in den Morgenstunden und am späten Nachmittag auf, wenn die Haushalte ihre Alltagsaktivitäten durchführen.
- Jahresspitze: Dies ist der höchste Verbrauchspunkt eines ganzen Jahres. Dies kann beispielsweise während einer Hitzewelle auftreten, wenn viele Klimaanlagen in Betrieb sind.
- Absolut gesehen: Dies ist der höchste jemals gemessene Verbrauchspunkt. Er wird oft als Maßstab für die Kapazität eines Stromnetzes genutzt.
Relevanz für die Strompreise
Die Lastspitze hat eine direkte Auswirkung auf die Strompreise. Erstens bestimmen die Kapazitäten, die notwendig sind, um die Spitzenlast zu bewältigen, die Höhe der Investitionen in die Infrastruktur, die die Stromanbieter tätigen müssen. Zweitens ist der Großhandelspreis für Strom zu Zeiten hoher Nachfrage (also wenn Lastspitzen auftreten) in der Regel höher. Beide Faktoren wirken sich auf die Stromtarife aus, die die Endverbraucher zahlen müssen.
Management der Lastspitzen
Stromanbieter versuchen, die Nachfrage (und damit die Lastspitzen) durch eine Kombination aus Preisgestaltung, Verbraucherbildung und technologischen Lösungen zu steuern. Ein Beispiel für eine solche Strategie ist die sogenannte „Lastabwurf“-Methode, bei der während einer Lastspitze bestimmte nicht-kritische Verbraucher automatisch abgeschaltet werden, um die Gesamtnachfrage zu reduzieren. Eine andere Strategie ist die „Lastverschiebung“, bei der die Verbraucher dazu ermutigt werden, ihren Stromverbrauch in Zeiten geringerer Nachfrage zu verlagern (z.B. durch günstigere Nachtstromtarife).