Blindarbeit: Definition
Die Blindarbeit kommt in der Elektrotechnik zum Einsatz und bezeichnet die Energie, die im Wechselstromnetz zwischen Erzeuger und Verbraucher hin- und herpendelt, aber nicht in Arbeit umgesetzt wird. Sie ist für den reinen Energieverbrauch eines Geräts oder einer Anlage irrelevant.
In technischen Prozessen, insbesondere bei elektrischen Antrieben und Beleuchtungen, entsteht Blindarbeit häufig durch den Einsatz von Induktions- oder Kapazitätsmotoren. Hierbei kommt es zu einer Phasenverschiebung zwischen dem Strom- und dem Spannungsverlauf.
Blindarbeit in Bezug auf Strompreise und Stromtarife
Der Verbrauch von Blindarbeit hat in der Regel keinen direkten Einfluss auf die Strompreise oder Stromtarife für die Endkunden. Jedoch kann eine hohe Blindarbeit in dem Netz zu Problemen führen:
- Sie kann zu einer erhöhten Belastung und somit zu schnellerer Alterung der elektrischen Geräte und der Netzinfrastruktur führen.
- Blindarbeit nimmt Platz in den Leitungen ein und kann somit die Übertragungskapazität reduzieren.
- Da auch für die Übertragung der Blindleistung Kosten entstehen, können diese unter Umständen auf die Allgemeinheit umgelegt werden.
Sie wird daher in Industrie und Gewerbe in der Regel durch technische Maßnahmen reduziert oder kompensiert.
Blindarbeit und Stromanbieter
Stromanbieter müssen bei ihren Kraftwerken darauf achten, dass sie die Blindarbeit möglichst gering halten, um effizient arbeiten zu können. Bei einer zu hohen Blindleistung müssen sie geeignete Maßnahmen zur Blindleistungskompensation ergreifen. Einige Stromanbieter berechnen ihren Großkunden die Kosten für die Blindleistungskompensation.
Für private Haushalte spielt die Blindarbeit hingegen normalerweise keine Rolle. Diese werden nach der Wirkarbeit abgerechnet, die den tatsächlichen Stromverbrauch widerspiegelt. Nur Großkunden mit hohem Stromverbrauch und einer hohen Blindleistung (z.B. in Industrieanlagen) werden diese kostenpflichtig durch den Stromversorger in Rechnung gestellt.
Zusammenfassung
Die Blindarbeit ist ein Fachbegriff der Elektrotechnik und bezeichnet die unwirksame Energie im Wechselstromnetz. Sie hat zwar keinen direkten Einfluss auf die Stromkosten für den Endverbraucher, kann aber bei hohen Werten zu Kosten für die Netzinfrastruktur und Maßnahmen zur Kompensation bei den Stromanbietern führen.